Natürliche Schlafmittel: Baldrian und Johanniskraut
Vor allem bei leichten Schlafstörungen, wie zum Beispiel einer nervösen Unruhe, können pflanzliche Schlafmittel oftmals helfen. Der große Vorteil solcher natürlicher Schlafmittel ist, dass sie weitgehend frei von Risiken und Nebenwirkungen sind. Besonders zu empfehlen ist Baldrian, das auch rezeptfrei zu bekommen ist. Johanniskraut, ebenfalls ein pflanzliches Präparat, sollte dagegen mit der nötigen Vorsicht angewandt werden.
Baldrian
Baldrian (Valeriana officinalis) wird von allen pflanzlichen Schlafmitteln am häufigsten empfohlen. Es hilft bei leichten Angststörungen, aber vor allem bei Nervosität und Unruhe.
Menschen, die nicht in den Schlaf finden, weil sie besorgt sind, deren Gedanken immer wieder um die gleichen Probleme kreisen, können mit einem natürlichen Schlafmittel eine Verbesserung der Schlafqualität erreichen. Sowohl das Einschlafen fällt in vielen Fällen leichter als auch das Durchschlafen.
Baldrian kann flüssig eingenommen werden, in Form von Baldrian-Tropfen, oder als Dragees. Es ist zu beachten, dass die Baldrian-Tropfen in der Regel Alkohol enthalten. Für beide Präparate konnte eine (leichte) schlafverbessernde Wirkung festgestellt werden. Das gilt nicht für Baldrian-Tee, dessen Wirkung als natürliches Schlafmittel wissenschaftlich noch nicht erwiesen werden konnte.
Johanniskraut
Johanniskraut ist kein natürliches Schlafmittel, sondern wird als ‚Stimmungsaufheller‘ verkauft. Auch bei leichten depressiven Zuständen kann Johanniskraut helfen. Menschen, deren Schlafstörung auf depressive Zustände zurückgeht, können deshalb von der Einnahme von Johanniskraut profitieren. Etwa 750 Milligramm vom Wirkstoff sind dann ausreichend.
Doch, anders als Baldrian, sollte Johanniskraut nur sehr umsichtig angewandt werden, denn es verändert die Wirkung zahlreicher anderer Medikamente. Ein Arztbesuch ist im Zweifelsfall immer die bessere Lösung – und bei einer Depression in jedem Fall ratsam.
Johanniskraut beeinträchtigt die Aufnahme zahlreicher Medikamente, die dann teilweise nicht mehr wirken. So kann beispielsweise die Empfängnisverhütung durch die Pille unwirksam werden, aber auch blutverdünnende Mittel oder Medikamente gegen Herzschwäche sind in ihrer Wirkung unter Umständen eingeschränkt. Andere Anti-Depressiva dagegen können in ihrer Wirksamkeit deutlich verstärkt werden, was zu unerwünschten Nebenwirkungen führen kann.